Kürzlich suchte ich auf Wikipedia eine Definition für das Berufsbild „Social Media Manager“ (SMM). Wie ich schon erwartet hatte, gab es dazu keinen direkten Treffer.
Vor nicht allzu langer Zeit las ich in diesem Kontext einen Artikel, der sinngemäß folgendes postuliert: Viele Firmen schreiben die Stelle des Social Media Managers aus ohne genau sagen zu können, welche Aufgaben dieser eigentlich erfüllen können soll und welche Voraussetzungen er mitbringen muss.
Doch laut aktuellen Umfragen (Quelle) sind SMMs stark gefragt.
Für mich also Grund genug meine persönliche Sicht zu schildern. Wohlgemerkt gebe ich hier nur meine Erfahrung darüber, wie ich die Funktion innerhalb meines Unternehmens wahrnehme, wieder:
Da Unternehmensziele wie schnellere Kommunikation, bessere Kollaboration, einfacheres Wissensmanagement und marktdurchdringende PR sich nicht sich nicht auf eine einzige Abteilung beziehen, macht eine erfolgreich Social Media Strategie die Beteiligung vieler Unternehmensstellen notwendig. Kurz: Social Media ist eine Querschnittsfunktion. Deshalb bedarf es nicht einer Einzelperson zur Implementierung, sondern einer Gruppe.
Der Social Media Manager nimmt in dieser – wie ich sie gerne nenne – „Social Media Task Force“ nun nicht die typische Projektmanager Rolle in Form eines „Leaders“ ein. Diesen prägnanten Unterschied zu verstehen und zu verinnerlichen, fällt vielen Menschen schwer.
Der Grund liegt aber, wenn man den Gedanken von Web 2.0 lebt, auf der Hand: Es gibt hier keine hierarchischen Strukturen. Man denke nur an Wikipedia oder Facebook. Erst dadurch kann die sogenannte „kollektive Intelligenz“ entstehen. Wer nun aber versucht mit einer „altbackenen“ Struktur „Digital Native“-verdauliche Inhalte und Angebote zu generieren, der muss früher oder später scheitern!
Deshalb sehe ich den Social Media Manager als technisch versierten Innovationsgeber, Motivator und Mentor. Er findet immer wieder innovative Ansätze zur Zielerreichung, er hilft den Mitgliedern eigene Ideen zu entwickeln und er motiviert sowohl die idealerweise buntgemischte Gruppe, als auch den Rest des Unternehmens, allen voran die Meinungsmacher. Um diese Funktionsausprägung einnehmen zu können, müssen ihm die Social Media Prozesse und Denke inhärent einverleibt sein. Das bedeutet, dass jeder, der sich nicht intensiv mit den Werkzeugen und Möglichkeiten beschäftigt, nicht für das Berufsbild geeignet ist. Die Person muss aktiv und mit Freude bloggen, twittern und facebooken. Ein pro forma Facebook Account ist nur durch die Web 2.0 Todsünde schlechthin zu toppen: Kein Facebook Konto! Jemand, der selbst noch nie Fussball gespielt hat, sollte auch kein Trainer werden.
Einen Punkt – quasi eine Warnung – gilt es noch zu nennen: SMMs müssen sogenannte „schöpferische Zerstörer“ mit Nerven aus Stahl sein, da sie einen Palast aus revolutionären Gedanken in einer Welt der stillstandliebenden Nein-Sager bauen müssen! Nichts ist ein Tabuthema, was ich ich mit folgendem Zitat polemisch unterstreichen will:
„Der Verweis auf das CI Design ist heutzutage der Joker des Marketings um Innovationen im Keim zu ersticken.“ – Uli Armbruster
Hier meine (Teil-)Auflistung an Skills, die ein SMM mitbringen sollte:
• In höchstem Maße innovativ und kreativ
• Guter Teamplayer
• Interdisziplinär aufgestellt
• Verständnis für die Geschäftsprozesse
• Gutes Projektmanagement
• IT Affinität