
Die Entwickler müssen genau hinhören, was mit manchen Begriffen gemeint ist. (Quelle: Fotolia)
Im vorherigen Artikel habe ich erläutert, wie der Domänenbegriff Kunde in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird. In diesem Post mache ich einige Vorschläge, welche zeigen, wie es sich besser machen lässt.
Der Kunde im Verkauf ist die Person, die meine Produkte kauft. Er ist also der Käufer.
Im Support ist der Kunde derjenige, der meine Produkte bedient und sich bei Fragen zur Bedienung an den Support wendet. Da könnten vielleicht Anwender oder Nutzer als Begriffe in Frage kommen.
Im Rechnungswesen ist der Kunde derjenige, der mir Geld für meine Produkte schuldet und die Schuld dann hoffentlich begleicht. Schuld => Debit => Debitor. Oder alternativ Kontoinhaber. Das wiederum könnte aber zur Verwechslung mit den Lieferanten führen, die natürlich auch Kontoinhaber sind. Also nehmen wir besser Debitor.
Im Versand oder im Lager geht es darum die Produkte an einen Empfänger auszuliefern. Wir benötigen die Adresse, um das Paket, das die Ware erhält, zu adressieren. Also Empfänger, Adressat, Warenempfänger – man hat die freie Auswahl.
Das Marketing hat unter anderem die Ziele, die Neukundenakquise mit Werbemaßnahmen anzukurbeln, gleichzeitig aber die Kundenbindung zu festigen. Also wie wäre es mit Neukunde und Bestandskunde. Alternativ potentieller Kunde oder – für manche Branchen denkbar – Kandidat.
Fazit
Es muss nicht immer schwer sein gute Domänenbegriffe zu finden, die klar ausdrücken, worum es sich bei dem Konzept handelt. Oftmals genügt es sich die Domäne, in der der Begriff verwendet wird, anzuschauen und zu umschreiben, was der Begriff ausdrücken soll. Mit der Erfahrung wird das für den Fachexperten ganz selbstverständlich und ihm springen förmlich schlechte Benennungen ins Gesicht (schon mal über das Konzept der ‚Benutzer‘ nachgedacht?).
In meinem nächsten Artikel kommen wir zu der spannenden Frage, woher die technischen Probleme bei Vermengungen von Bedeutungen kommen.
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